Dienstag, 25. Februar 2014
Hilfsmittel -Mafia
Heute wieder einmal erfahren, welche unglaublichen Preis im Bereich der Medizin-Hilfsmittel zu zahlen sind.

Eine kleine Hilfe zum Strumpfanziehen,Materialwert sicher unter einem Euro, wird für 25 Euro verkauft.

Alle Artikel, die dem Markt entzogen sind, werden zu utopischen Preisen abgegeben. Vergleicht man die gleichen Artikel mit Regionen, in denen der Markt herrscht, kosten diese nur einen Bruchteil.Eine Atemmaske aus den USA kostet dort ( Markt) nicht 30% des Preises,der hier im Versicherungswesen zu bezahlen ist. Die Versicherungen interessieren sich für diesen Mißbrauch nur in geringer Weise.

Der Bürger nimmt alles mit, solange es die Versicherung bezahlt. Es herrscht absolutes Versicherungsdenken, die sollen bezahlen. Der Markt für einen Artikel bricht zusammen, wenn dieser in die Selbstzahlung überführt wird.

So lange eine FDP aktiv war,konnte man nachvollziehen, dass solche Bereicherungslandschaften entstehen konnten.Aber jetzt?
Und die anderen Protagonisten schauen zu. die Kosten des Systems explodieren, überall muß gekürzt werden, aber dieser Bereich der übermäßigen Bereicherung wird geschont.

Wie lange noch?

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Sonntag, 23. Februar 2014
Gräfin
Im Interview zu seiner sensationellen Neuaufnahme der nozze di figaro spricht Teodor Currentzis ausführlich über die Schlüsselscene, contessa perdono.
Durch diese Musik wird das Transcentendale, das Göttliche in die menschlichen Wirrungen hineingebracht, der Lärm des Alltags schweigt, die pure Reinheit der Transcendenz greift Platz.

Entsprechend dieser Konzeption läßt er den Graf seine Bitte nach Vergebung sehr leise,voller Scham vortragen.Ein Missetäter sucht Vergebung.
Simone Kermes singt die Gräfin. Leise,verletzt und doch getragen von der göttlichen Kraft vergibt sie diesem Schurken.
Diese Passage ist von so vielen unglaublich guten Sängerinnen vorgetragen worden. Wenn man überwiegend an die schönen Töne denkt, wird man ihr nicht gerecht.Janowitz,teilweise die Schwarzkopf singen es zu strahlend. Das ist kein Vergeben aus Überlegenheit,sondern eines trotz aller Verletzungen. Ich sehe eine Gräfin, die bei dieser Phrase weint. Sie vergibt trotzdem. Diese in der Vergebung eingeschlossene Trauer hat Kiri te Kanawa großartig realisiert,in ihrer Aufnahme mit Solti.

Eine Liebende wird der göttlichen Gnade teilhaftig und kann trotz ihrer Wunden vergeben.

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Donnerstag, 13. Februar 2014
Verdienstvoll
Vorige Woche stellte die ZEIT Meinungen von Steuerfahndern zusammen, die deutlich machten, in der Praxis sieht es ganz anders als auf der Bühne. Dort wird vollmundig Moral gefordert,in der Praxis gibt es viel zu wenige Fahnder,manchmal wird ihnen übel mitgespielt( wenn sie die falschen geprüft haben).
Wie es heute so schon in der ZEIT steht: Steuerfahndung braucht nicht Moral, sondern Personal.

Heute wieder verdienstvoll eine Zusammenstellung, wie es denen ergeht, die als whistleblower Risiken auf sich nehmen. Dass es in autoritären Staaten solchen Menschen an Leib und Leben geht, verwundert nicht.
Aber in demokratischen Rechtsstaaten ist es auch nicht anders, ob USA, Großbritannien oder Deutschland.
Noch vor Jahrzehnten setzte das Bundesverfassungsgericht das Amtsgeheimnis über die Bewahrung der Verfassung durch Hinweis auf eindeutig verfassungswidrige Zustände.
Schon seltsame Hüter der Verfassung: derjenige, der auf die Verfassungswidrigkeit hinweist, darf bestraft werden und diejenigen, die verfassungswidrig handeln, dürfen sich auf das Amtsgeheimnis berufen.
Verkehrte Welt. Dass ein solches Urteil in den siebzigern gefällt wurde, die von den Nachwehen des deutschen Obrigkeitsstaates nicht frei waren, könnte man noch nachvollziehen.
Dass sich in Jahrzehnten nichts geändert hat, allerdings nicht.
Seltsam, dass die Offenlegung von Steuerrechtswidrigkeit vom Staat mit Millionen belohnt wird,aber sonstige whistlebloiwer ihren Arbeitsplatz verlieren und eine ehemalige Tierärztln ,die gravierende Verstöße offenbart hatte,nun fast von Sozialhilfe leben muss.

Es müßte doch in Juristengehirne eingehen können, dass Rechts-und Verfassungswidrigkeiten niemals durch das Amtsgeheimnis geschützt sein können, dafür ist es nicht gedacht Es müßte doch nachvollziehbar sein, dass solche Handlungen, Verstöße gegen Recht und Verfassung,. niemals vom Unternehmenszweck umfasst sein können, daher der whistleblower nicht wegen eines Verstoßes gegen Unternehmenszwecke sanktioniert werden kann.

Es gibt zwar, der Artikel weist darauf hin, inzwischen unterstützende Maßnahmen,aber imKern
muß der rechtliche Status ein whistleblowers anders werden. Man muß ihm oder ihr ja nicht gleich einen Verdienstorden umhängen ( aber warum eigentlich nicht, sind nur tote whistleblowder Helden, wenn sien nicht mehr schaden können?),aber es wäre ein Zeichen des Rechtsstaats wäre es schon: der Bote ist zu achten, nicht zu köpfen!

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