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Montag, 13. Januar 2014
Im Dschungel
fallstaff, 00:21h
Baltimore? Ja, wenigstens ein Teil davon. Sehe nunmehr den dritten Teil von THE WIRE
Lauter Anregungen zum Nachdenken: Die Kriminalitätsindustrie. An einem Tag an einer Ecke 40000 Dollar verdienen, das ist attraktiv,höchst attraktiv für Menschen, die sonst keine Perspektive haben, deswegen nichts zu verlieren und in diesem business alles einsetzen, damit es erhalten bleibt.
Da nicht alle an einem Strang ziehen, gibt es Kämpfe,permanent, ein Menschenleben zählt nicht viel.Man muß Entschlossenheit zeigen, um das Revier zu verteidigen. Es geht um Überleben und Tod.
Dem steht ein Polizeiapparat gegenüber, der ziemlich geschwächt ist. Nicht als der gefesselte Leviathan, der wegen rechtlicher Vorgaben nur zu sehr begrenzten Erfolgen kommen kann. Nein, der Apparat selbst ist nicht korrekt. Natürlich gibt es Korruption, aber dazu eine Fülle von Intrigen, von den die Polizei nicht frei ist, sondern darin verstrickt. Eindrucksvoll wird gezeigt, wie der comstat Prozeß Beamte einschüchtert, demotiviert und anregt, Fehler zu begehen. Eindrucksvoll deswegen, weil vor reichlich 20 Jahren, als dieses Verfahren in NY eingeführt wurde, auch in Deutschland weit verbreiteter Jubel vorhanden war. Der Preis dieses Prozesses wurde damals nicht genannt. Hier werden Führungskräfte " gegrillt", die in ihrem Tun vollkommen durch die Statistik überwacht werden und quasi auf der Anklagebank sitzen. Das schwächt den Apparat, weil nicht wenige Führungskräfte diesem Druck nicht gewachsen sind und Sachverstand verschwindet.Diejenigen, die muddling through am besten beherrschen, werden überleben.
Deswegen ist es ein Dschungel auf beiden Seiten.
Das macht diese DVDs so ungeheuer interessant.
Lauter Anregungen zum Nachdenken: Die Kriminalitätsindustrie. An einem Tag an einer Ecke 40000 Dollar verdienen, das ist attraktiv,höchst attraktiv für Menschen, die sonst keine Perspektive haben, deswegen nichts zu verlieren und in diesem business alles einsetzen, damit es erhalten bleibt.
Da nicht alle an einem Strang ziehen, gibt es Kämpfe,permanent, ein Menschenleben zählt nicht viel.Man muß Entschlossenheit zeigen, um das Revier zu verteidigen. Es geht um Überleben und Tod.
Dem steht ein Polizeiapparat gegenüber, der ziemlich geschwächt ist. Nicht als der gefesselte Leviathan, der wegen rechtlicher Vorgaben nur zu sehr begrenzten Erfolgen kommen kann. Nein, der Apparat selbst ist nicht korrekt. Natürlich gibt es Korruption, aber dazu eine Fülle von Intrigen, von den die Polizei nicht frei ist, sondern darin verstrickt. Eindrucksvoll wird gezeigt, wie der comstat Prozeß Beamte einschüchtert, demotiviert und anregt, Fehler zu begehen. Eindrucksvoll deswegen, weil vor reichlich 20 Jahren, als dieses Verfahren in NY eingeführt wurde, auch in Deutschland weit verbreiteter Jubel vorhanden war. Der Preis dieses Prozesses wurde damals nicht genannt. Hier werden Führungskräfte " gegrillt", die in ihrem Tun vollkommen durch die Statistik überwacht werden und quasi auf der Anklagebank sitzen. Das schwächt den Apparat, weil nicht wenige Führungskräfte diesem Druck nicht gewachsen sind und Sachverstand verschwindet.Diejenigen, die muddling through am besten beherrschen, werden überleben.
Deswegen ist es ein Dschungel auf beiden Seiten.
Das macht diese DVDs so ungeheuer interessant.
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Donnerstag, 9. Januar 2014
Ist Ethik käuflich?
fallstaff, 17:46h
titelt die ZEIT heute. Die ein oder anderen Patres oder Pfarrer haben den Markt entdeckt und bedienen ihn.Manager machen Ethik-Kurse oder hören entsprechende Vorträge. Immerhin meinte die Philosophin Annette Kleinfeld im Interview, dass ohne strukturelle Verankerung gar nichts gewonnen ist.Vorträge sind Alibi, Unternehmensgrundsätze hängen an der Wand und werden bei Festveranstaltungen zitiert.
Aus zwanzig und mehr Jahren Ethik-Unterricht für Polizisten habe ich mitgenommen, dass eine solche " Ethik" weniger als weiße Salbe ist und der Berufsethiker zum Alibi-Schulzen mutiert.
Es ist ja offensichtlich, dass "Ethik" die man so angeht gar nicht wirken kann.Wenn sich die Protagonisten nicht einmal an Recht halten,immerhin mit Sanktionspotential versehen ist,warum sollten sie sich an unverbindliche Regeln halten? Im Gegenteil haben Unternehmensgrundsätze sogar die Wirkung, dass Mitarbeiter sich erbittern, dass die Unternehmenswirklichkeit nicht diesen Regeln entsprcht. Nicht die Reden, die Taten, das hidden curriculum ist entscheidend. Die internen Botschaften die bekannt sind und die zu ignorieren gefährlich ist.
Aufgrund der Mitmachereigenschaft einer breiten Mehrheit wird man immer flächendeckend unmoralisches Verhalten feststellen,zB mangelnde Anzeigenbereitschaft gegen Kollegen, selbst wenn das eine Sraftat ist. Es geschieht nicht, weil die Gefahr, zum Kameradenschwein gestempelt zu werden, viel zu groß,um die Rechts-und Werteordnung einzuhalten. Dieses Beispiel ist gut, weil man daran zeigen kann, daß mangelnde Verankerung in der Organisationskultur dazu führt, dies rechtswidrige Handeln flächendeckend zu praktizieren.Von Seiten gibt es intern keine klare Ansagen, dass das nicht geduldet wird.
Daß Unternehmen inzwischen nach mehr "Ethik" verlangen, ist wohl überwiegend dem ökonimischen Zwang geschuldet.Wer erhebliche wirtschaftliche Nachteile hinnehmen muß,wenn sich das Unternehmen unethisch verhält, wird sich notgedrungen darum bemühen, etwas zu ändern.
Ohne Wertemangment wird es sicher keine Veränderung geben. Im Portefeuille von Frau Kleinfeld liest man: "
Zu ihren Kompetenz- und Beratungsschwerpunkten gehören zudem die Themen Corporate Identity, Corporate Culture und Corporate Integrity als Grundlagen des von ihr und ihrem Unternehmen verfolgten umfassenden “Business–Excellence“- Ansatzes. In diesem Kontext stehen auch die übrigen Beratungsfelder zu den Themen Corporate Values Management, Corporate Governance, Corporate Social Responsibility und Corporate Citizenship. Darüber hinaus begleitet Frau Kleinfeld herausfordernde Change-Projekte."
Ein der federführenden, ein Vorreiter ist Prof. Wieland in Konstanz mit seinem Institut KIEM http://www.htwg-konstanz.de/Prof-Dr-habil-Josef-Wieland.3032.0.html
Wieland hat nicht nur die richtige Erkenntnis gehabt,sondern vielfach in der Praxis das setting eines Ethik-Managments erprobt. Nur durch präzise Festlegung von Verfahrung der Wertorientierung und entsprechender Implementation kann es gelingen, dauernd Verhaltensveränderung zu verankern.
Insofern kann man die Frage, ist Ethik "käuflich" beantworten: Ja, aber nur in einem sehr komplexen Paket des change manangments und nicht als Show-Veranstaltung.
Aus zwanzig und mehr Jahren Ethik-Unterricht für Polizisten habe ich mitgenommen, dass eine solche " Ethik" weniger als weiße Salbe ist und der Berufsethiker zum Alibi-Schulzen mutiert.
Es ist ja offensichtlich, dass "Ethik" die man so angeht gar nicht wirken kann.Wenn sich die Protagonisten nicht einmal an Recht halten,immerhin mit Sanktionspotential versehen ist,warum sollten sie sich an unverbindliche Regeln halten? Im Gegenteil haben Unternehmensgrundsätze sogar die Wirkung, dass Mitarbeiter sich erbittern, dass die Unternehmenswirklichkeit nicht diesen Regeln entsprcht. Nicht die Reden, die Taten, das hidden curriculum ist entscheidend. Die internen Botschaften die bekannt sind und die zu ignorieren gefährlich ist.
Aufgrund der Mitmachereigenschaft einer breiten Mehrheit wird man immer flächendeckend unmoralisches Verhalten feststellen,zB mangelnde Anzeigenbereitschaft gegen Kollegen, selbst wenn das eine Sraftat ist. Es geschieht nicht, weil die Gefahr, zum Kameradenschwein gestempelt zu werden, viel zu groß,um die Rechts-und Werteordnung einzuhalten. Dieses Beispiel ist gut, weil man daran zeigen kann, daß mangelnde Verankerung in der Organisationskultur dazu führt, dies rechtswidrige Handeln flächendeckend zu praktizieren.Von Seiten gibt es intern keine klare Ansagen, dass das nicht geduldet wird.
Daß Unternehmen inzwischen nach mehr "Ethik" verlangen, ist wohl überwiegend dem ökonimischen Zwang geschuldet.Wer erhebliche wirtschaftliche Nachteile hinnehmen muß,wenn sich das Unternehmen unethisch verhält, wird sich notgedrungen darum bemühen, etwas zu ändern.
Ohne Wertemangment wird es sicher keine Veränderung geben. Im Portefeuille von Frau Kleinfeld liest man: "
Zu ihren Kompetenz- und Beratungsschwerpunkten gehören zudem die Themen Corporate Identity, Corporate Culture und Corporate Integrity als Grundlagen des von ihr und ihrem Unternehmen verfolgten umfassenden “Business–Excellence“- Ansatzes. In diesem Kontext stehen auch die übrigen Beratungsfelder zu den Themen Corporate Values Management, Corporate Governance, Corporate Social Responsibility und Corporate Citizenship. Darüber hinaus begleitet Frau Kleinfeld herausfordernde Change-Projekte."
Ein der federführenden, ein Vorreiter ist Prof. Wieland in Konstanz mit seinem Institut KIEM http://www.htwg-konstanz.de/Prof-Dr-habil-Josef-Wieland.3032.0.html
Wieland hat nicht nur die richtige Erkenntnis gehabt,sondern vielfach in der Praxis das setting eines Ethik-Managments erprobt. Nur durch präzise Festlegung von Verfahrung der Wertorientierung und entsprechender Implementation kann es gelingen, dauernd Verhaltensveränderung zu verankern.
Insofern kann man die Frage, ist Ethik "käuflich" beantworten: Ja, aber nur in einem sehr komplexen Paket des change manangments und nicht als Show-Veranstaltung.
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Mittwoch, 1. Januar 2014
Kracher
fallstaff, 13:36h
Tausend Menschen stehen an,Direktverkauf be Krachern,Böllern, abgefahren werden Kisten über Kisten von diesem Zeug.
Und dann, weit vor 0.00h fängt das Krachen an. Und wird dann lustvoll weit nach Mitternacht fortgesetzt. Auf der Straße nciht wenige Kinder.
Am Morgen danach jede Menge Abfall, zurückgelassen, die Autos, die nicht rettend in Sicherheit ggebracht worden waren, über und über verschmutzt. Ob es Lackschäden gab, kann noch nicht festgestellt werden.
Mir fiel eine gewisse Parallele zu dem Disney-Film auf, den ich vor einigen Tagen mit meinen Enkeln sah. Schon die alten Filme sind großer Aggressivität geprägt. Dauernd werden andere verletzt und Zerstörung dominiert. Quasi als Dauerfeuer.
"Fromm nennt die moderne Gesellschaft „nekrophil“, sieht in der Vergötterung der Technik, der Verdinglichung der menschlichen Beziehungen durch den Märkte der Umweltzerstörung, der nuklearen Rüstung die Symptome einer Herrschaft des Toten über das Lebendige" meinte Erich Fromm vor Jahrzehnten. Seine Thesen nicht unbestritten, aber doch nachdenkenswert. Das Zerstörrende als herrschender Dämon.
Laut, krachend,Schäden werden inkauf genommen, eine Verantwortung für dieses Verhalten wird nicht übernommen. Sollen doch die aufräumen, bei denen man man gerade stand ( oft gerade nicht vor der eigenen Haustür!). Anderen die Lasten überlassen, ist ja viel einfacher.
Zerstörung als Amüsement. Wäre es ein Wunder, wenn Leben dabei drauf ginge?
Und dann, weit vor 0.00h fängt das Krachen an. Und wird dann lustvoll weit nach Mitternacht fortgesetzt. Auf der Straße nciht wenige Kinder.
Am Morgen danach jede Menge Abfall, zurückgelassen, die Autos, die nicht rettend in Sicherheit ggebracht worden waren, über und über verschmutzt. Ob es Lackschäden gab, kann noch nicht festgestellt werden.
Mir fiel eine gewisse Parallele zu dem Disney-Film auf, den ich vor einigen Tagen mit meinen Enkeln sah. Schon die alten Filme sind großer Aggressivität geprägt. Dauernd werden andere verletzt und Zerstörung dominiert. Quasi als Dauerfeuer.
"Fromm nennt die moderne Gesellschaft „nekrophil“, sieht in der Vergötterung der Technik, der Verdinglichung der menschlichen Beziehungen durch den Märkte der Umweltzerstörung, der nuklearen Rüstung die Symptome einer Herrschaft des Toten über das Lebendige" meinte Erich Fromm vor Jahrzehnten. Seine Thesen nicht unbestritten, aber doch nachdenkenswert. Das Zerstörrende als herrschender Dämon.
Laut, krachend,Schäden werden inkauf genommen, eine Verantwortung für dieses Verhalten wird nicht übernommen. Sollen doch die aufräumen, bei denen man man gerade stand ( oft gerade nicht vor der eigenen Haustür!). Anderen die Lasten überlassen, ist ja viel einfacher.
Zerstörung als Amüsement. Wäre es ein Wunder, wenn Leben dabei drauf ginge?
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