Mittwoch, 20. November 2013
Was sieht man im Spiegel?
"Der Exportbericht soll am Mittwoch vom Kabinett beschlossen werden. Insgesamt gingen die von der Bundesregierung erteilten Genehmigungen für Rüstungslieferungen im vergangenen Jahr von 5,4 auf 4,7 Milliarden Euro deutlich zurück. Auch die tatsächlichen Ausfuhren nahmen von 1,285 Milliarden auf 946 Millionen Euro ab. Das ist der geringste Wert in den vergangenen zehn Jahren. 59 Prozent der Exporte gingen aber an Länder, die nicht der EU oder Nato angehören oder gleichgestellt sind, wie Regierungskreise verlauten ließen."

ist das eine Erfolgsbilanz, ein Minimum an Moral in diesen Bereich einfließen zu lassen? Wohl kaum. wenn man diese Nachricht dazunimmt:

"Stark angestiegen sind die Exportgenehmigungen für Kleinwaffen. An Drittländer außerhalb von EU und Nato wurden Pistolen oder Maschinengewehre sowie Munition für 37,1 Millionen Euro exportiert. 2011 waren es noch 17,92 Millionen Euro."

Gerade mit solchen Waffen wird im Alltag ganz viel Elend verursacht.

Nach wie vor werden solche Exporte nicht öffentlich diskutiert, sondern im Bundessicherheitsrat beschlossen und allenfalls nachträglich das Parlament unterrichtet.

Öffentlichkeit war immer schon ein gewisses Forum, die Berechtigung einer Handlung diskutieren zu müssen, vor der Öffentlichkeit vertreten.

Der Rüstungsexport ist moralisch so minderwertig, dass er das Licht der Öffentlichkeit scheut und scheuen muß.

So oft hört man, ich muß nach meinen Handlungen noch morgens in der Spiegel schauen können.
Was sehen diejenigen, die so etwas entscheiden?
Das ganze Elend, das durch diese Waffen herbeigeführt wird? Haben sie jemals gerechnet, was die Welt der Einsatz dieser Waffen kostet? Ist dieser Betrag nicht viel höher als der Verdienst einzelner Unternehmen an Waffengeschäften und des Staates an Steuern für diese Geschäfte. Mit aller Sicherheit!

Es ist zu befürchten, dass sowohl Moral als auch Vernunft in vollem Umfang abgeschaltet sind.
Dieser Spiegel muß blind sein. Nur so kann man den Tag beginnen.

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Insel
Glück hat sich die ARD diese Woche auf die Fahnen geschrieben.
Am Montag geht Anke Engelke auf Spurensuche.
Findet u.a. eine Gemeinschaft Tempelhof.
"Verbindender Hintergrund unserer Vision ist der gemeinschaftliche Einsatz für das Wir, um für jeden Beteiligten einen Raum zu gestalten, in dem er seine persönlichen geistig-spirituellen und praktischen Wege gehen kann. Durch ein bewusstes Ich, das seinen Platz einnimmt, kann ein gemeinsames Wir geschaffen werden. So entsteht ein Raum der Stille und der Aktivität, offen für alle Weisheitstraditionen"
so die Selbstbeschreibung auf der höchst informativen webside.

Das sendet die ARD um 2015 ! Zur allerbesten Sendezeit und man liest die Rückmeldungen zu dieser Sendung: einhellige Begeisterung.

Da zeigen sich mal andere Werte als diejenigen, auf denen unsere kranke Gesellschaft beruht: Konsum und Ausbeutung. Isolation und Ego-Verwirklichung.
Die Glücksforscher, durch den all-präsenten Hirschhausen in die Öffentlichkeit getragen, befragen Menschen zu ihren Glücksvorstellungen: siehe da, es ist nicht das neueste smart.phone und dergleichen, sondern die Gemeinschaft mit Freunden.

Man kann den Tempelhofern, die ihre Idee in diese Welt tragen wollen, nur großen Erfolg wünschen. Dieses Land wäre ein anderes,gäbe es mehr solcher Inseln!

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Dienstag, 19. November 2013
Glanz
Gestern bei Plasberg die üblichen Verdächtigen: Leyendecker, der allpräsente Kubicki und mal wieder Herr Rossmann.

Es ging,erneut,um die Verfehlungen der Elite. Was für ein Begriff " Elite": wichtige Ämter,gutes Einkommen, viel Beachtung.

Und immer wieder, eigentlich nicht mehr erstaunt, stellt man fest, dass die Menschen dem Anspruch ihrer Position nicht gerecht werden. In viel zu gro0en Anzügen. Peinlichst ichbezogen, in der Verteidigung ihrer Handlungen teilweise albern, jedenfalls nicht souverän. Von besonderer Qualität als Mensche keinerlei Anzeichen. Aber " Elite".

Bei der Abschlußrunde, wen würde man als Vorbild ansehen, fiel genügend Glanz auf Herrn Rossmann.
Ein Freund,ein echter Freund. Sich mit einem Ministerpräsidenten befreunden, der nachmalig Bundespräsident wird. ist schon eine besondere Freundesleistung. Mein Freund ist der Bundespräsident. Geld braucht Herr Rossmann nicht mehr, davon hat er genug.aber den Bundespräsident zum Freund, das hat nun wirklich nicht jeder. In der Krise bei ihm bleiben, ist das eine Leistung?

Rossmann weiß, es schadet ihm in keinem Fall, dies zu tun. Kein Kunde wird sich abwenden, im Gegenteil seine immer wiederkehrende Päsnz in dem Medien ist eine unbezahlbare Werbung für den gleichnamigen Konzern. Nun kann er den großzügigen Freund geben und auf diese Weise Anerkennung einheimsem. Nun füllt dieser Glanz auf ihn, wie man gestern bei Plasberg sehen konnte. Der scheinbar kritische Journalist Leyendecker war von diesem Glanz ebenfalls geblendet.

Würde Herr Rossmann sich für die Leiharbeitskräfte einsetzen, die morgens zu einem Billiglohn die Märkte verkaufsfertig machen? Im Verborgenen für Menschen da sein? Wäre das ein benefit für den Menschen Rossmann?

Da ist es doch schöner,im Fernsehen aufzutreten und bescheiden zu erklären, ich bin beim Bundespräsidenten in seiner Krise. Ich halte zu ihm.

Und dann fragt man noch nach der Moral in der Gesellschaft?

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Freitag, 15. November 2013
Ein Held?
Captain Philipps kam gerade in die Kinos. Es wird die Story von 2009 ins Bewußtsein der Öffentlichkeit rücken. Ein Captian in der Geiselhaft von Piraten.
Ob er sich da freiwillig hineinbegeben hat, war nicht recht zu ermitteln.

Im Film macht der Profi jedenfalls einen Fehler. So professionell er den Piratenübergriff zuerst abgewehrt hat, leider ohne Erfolg, weil es damals noch keine bewaffnete Begleitung der Schiffe gab( die entsprechende Grundlage ist erst 2013 geschaffen worden). Beim Austausch der Geisel macht er einen entscheidenden Fehler, nicht unmittelbar zum Austausch bereit zu stehen,sondern sich noch im Beiboot zu befinden, als der ausgetauschte Pirat wieder zurückkommt. Dieser Fehler wird sofort ausgenutzt und er wird als Geisel genommen.
Den Rest der Geschichte kann er überwiegend nur als Opfer miterleben. Er hat praktisch keine Handlungsoptionen. Die amerikanische Kriegsmaschinerie übernimmt und der sind die Piraten nicht gewachsen.

Captain Philipps wurde nach seiner Befreiung als Held gefeiert. Vielleicht war in Wirklichkeit anders als im Film wiedergegeben. Hier war sein Leiden Folge seines eigenen Fehlers,nicht Ausdruck von Intellegenz oder gar Heldentum.

Ein wenig lang, und dennoch spannend zu sehen, wie David gegen Goliath kämpft und erwartbar verliert.

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Ach diese Opfer!
Gestern bei Illner Beiträge zu Hoeness und Wulff.
Beide im Focus diese Woche: das Gemeinsame?
Verantwortung für die Taten? Nein, Wulff ist in der Offensive, nichts Rechtwidriges. Hoeneß weint und gibt sein Schicksal in die Hände der Fans.

Beide haben sich in ihrer Geschichte als Präzeptoren für Moral aufgeführt. Aber das weiß man ja: die größten Kritiker der Elche sind selber welche.

Welche seltsame Position, die zB Kubicki einnimmt: wenn es nicht strafbar ist, warum darüber streiten?
Ein Präsident, der so ein Amtsverständnis wie Wulff hat,in Ordnung? Einem Chefredakteur drohen, sich ins Fernsehen stellen und juristische Eseleien( als Jurist) von sich geben, im Parlament nicht die Wahrheit sagen. Was für ein Amtsverständnis? Von dem will Herr Kubicki repräsentiert werden?

Und Herr Hoeneß, der ja genau wußte, wieviel er an der Steuer vorbeigeschleust hat ( zugleich im Fernsehen als moralischer Polterer auftreten). Er weint? Selbstmitleid, weil er erwischt wurde?
Hatte er nicht genug Geld, seine Pflichten als Staatsbürger zu erfüllen?

Immer wieder wird Verlust von Anstand beklagt. Ja, wenn der Fisch bereits am Kopf stinkt, was will man dann erwarten. Eines der gängigen Selbstbetrugsmuster ist: wenn die da oben sich so verhalten, darf ich ja wohl.....und so weiter.

Verantwortungsübernahme- ein Fremdwort.

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