Dienstag, 20. Mai 2014
Schmerz durch Lärm
In Bremen findet der Europa-Tag zur Nutzung der Meere statt, manchmal schreibt man auch von Ausbeutung.

Natürlich gibt es Proteste von greenpeace. Sie fordern Schutzzonen gegen Abbau und Meeresverschmutzung.

Gerade las ich Janice Jakeit, die mit ihrer Aktion,über den Atlantik zu rudern, die Organisation ocean care unterstützt.

Auf ihrer webside liest es sich so:"Wohlwissend, dass Delfinmütter in diesem Lärm für immer von ihren Kindern getrennt werden, und diese allein nicht überleben können. Wie kann ich von Walgesängen schwärmen, wo ich weiß, dass sie zu tausenden mit inneren Verletzungen an unseren Stränden angeschwemmt werden. Und das ist nur die dunkle Spitze eines gewaltigen, Eisberges, der da in eure Zukunft treibt.

Viele Wale mussten stranden, bevor internationale Gremien die gefährliche Dimension des Unterwasserlärms ernst zu nehmen begannen. Schiffsverkehr, Militärsonare sowie seismische Tests zur Ortung von Erdölvorkommen erzeugen in den Meeren ein zuweilen ohrenbetäubendes Dröhnen. Wenn Wale aufgrund des Lärms stranden, sehen wir aber nur die Spitze des Eisbergs. Die Beschallung setzt auch den Fischbeständen zu. Summiert man die Folgen des Lärms mit jenen der Überfischung sowie der Meeresverschmutzung, wird klar, dass die Nahrungskette hochgradig geschwächt sein muss. Immer mehr Meerestieren droht der Hunger. Aber auch die Menschen werden darben, denn ein Grossteil vor allem der ärmeren Weltbevölkerung ist auf Fisch als primäre Proteinquelle angewiesen."

Bemerkenswert, dass dieses Thema beim Europa-Tag nicht einmal von greenpeace angesprochen wurde.

Paralell dazu findet sich in der aktuellen ZEIT eine Debatte über Rechte der Tiere. Zu Fischen wird dort ausgeführt:" Die Frage nach der Erlebnisfähigkeit von Fischen wird noch ein Thema werden, speziell für große Aquakulturen, die bislang wegen der Überfischung der Meere als "saubere" Alternativen galten. In vielen Bassins ist die Dichte der Tiere viel größer als in jedem konventionellen Schweinestall. "

Auch hier wird das Thema "Lärm" nicht angesprochen.

Eine Ethik der Mitgeschöpflichkeit ist allenfalls im Entstehen und keinesfalls im Bewußtsein der Entscheider. Sowohl die EU-Kommissarin als auch der zuständige Minister sprechen allein von den Potentialen, die im Meer verborgen sind und angesichts der zunehmenden Bevölkerung gehoben werden müssen. Bremen will und kann dazu viel Technologie beitragen. Den Fischen wird es nicht anders ergehen als anderen Nutz-Tieren.
In der Debatte über Tier-Rechte heißt es dazu lakonisch: "Einen Lebensstil ohne Tierleid gibt es nicht. "

Selbst wenn man den Tieren Rechte zugestehen würde,wir haben ja Art. 20a GG: Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung." sind die ökonomischen Interessen s stark, dass man darüber hinweggehen wird.

Resignation oder Realismus?

Frau Jakait verweist auf die Kraft der Organisation ocean care,ihr Beispiel für Durchhaltevermögen.

Sie verweist in ihren zahlreichen Auftritten immer wieder auf dieses Anliegen,aber in der Sensations-orientierten Mediengesellschaft interessiert mehr der thrill als das Anliegen.

Moralisches Verhalten und Forderungen sind nicht deswegen falsch, weil sie vielleicht wenig bewirken können.

Diejenigen, die sich so äußern und verhalten,haben jedenfalls für sich das Richtige getan.

... comment