Mittwoch, 13. November 2013
Lobotomie
fallstaff, 06:41h
Gestern sah ich den Film von Scorcese,shutter island.
"Am Ende wird er eindringlich vor einem weiteren Rückfall gewarnt, denn im Falle eines solchen sei eine Lobotomie unausweichlich."
Vor Jahrzehnten hatte ich "Einer flog über das Kuckucksnest" gesehen. Der Mensch wird durch diesen brutalen Eingriff domestiziert.
Und, weiter zurück, erinnere ich, 1964, in der Psychiatrie in Marburg.Prof.Dr.Spiegel führt Patienten vor.Die Veranstaltung war öffentlich. Ein lobotomierter Patient wurde vorgeführt, als Erfolg.
Heute wird dieser Eingriff verurteillt, der "Erfinder" dieser Methode wurde schon zu Lebzeiten angegriffen:"Freeman verliert die Fassung. Er schleudert einen Kasten auf das Podium, gefüllt mit Hunderten von Gruß- und Weihnachtskarten, geschrieben von dankbaren Patienten. "Wie viele Weihnachtskarten bekommen Sie von Ihren Patienten?", schreit er in den Saal. Dann wird er von der Bühne gebuht" liest man im SPIEGEL.
Aber erschreckend, wie lange diese Methode praktiziert wurde,wie durch sie uangepasste Personen für den Rest ihres Lebens ruhig gestellt wurden ( u.a. eine Schwester der Kennedys, vom Vater Jospeh allein entschieden).
Grausamkeit in der Medizin wurde, gerade in der Psychiatrie wurde früher immer praktiziert ( Eusbäder und vieles andere),aber diese Methode wurde in der Neuzeit noch tausendfach angewendet.
Die Menschenverachtung dieses Vorgehens ist so evident. Aber wohl erst aus heutiger Sicht. Es bedurfte langer Zeit,hier die moralischen Maßstäbe zu verändern. Wie sehr sie sich wandeln, ist dabei nicht einmal ausgemacht.
Ich erinnere in meiner Ausbildungszeit ein Mitwirken an Unterbringungsbeschlüssen. Die Menschen, die uns vorgeführt wurden, waren derartig mit Medikamenten vollgepumpt, dass keiner von uns hätte auf Fragen vernünftige Antworten hätte geben können. So konnte der Richter guten Gewissens(?) de weitere Unterbringung anordnen. Ich war seinerzeit entsetzt,habe meine Bedenken vorgetragen, es nützte nichts, aber im Zeugnis stand...zeigt sich sozial engagiert ( was war natürlich als Abwertung gedacht).
Es gut, durch Filme, wie die genannten, wieder darauf hinwiesen zu werden, was für Abgründe Medizin hat.
"Am Ende wird er eindringlich vor einem weiteren Rückfall gewarnt, denn im Falle eines solchen sei eine Lobotomie unausweichlich."
Vor Jahrzehnten hatte ich "Einer flog über das Kuckucksnest" gesehen. Der Mensch wird durch diesen brutalen Eingriff domestiziert.
Und, weiter zurück, erinnere ich, 1964, in der Psychiatrie in Marburg.Prof.Dr.Spiegel führt Patienten vor.Die Veranstaltung war öffentlich. Ein lobotomierter Patient wurde vorgeführt, als Erfolg.
Heute wird dieser Eingriff verurteillt, der "Erfinder" dieser Methode wurde schon zu Lebzeiten angegriffen:"Freeman verliert die Fassung. Er schleudert einen Kasten auf das Podium, gefüllt mit Hunderten von Gruß- und Weihnachtskarten, geschrieben von dankbaren Patienten. "Wie viele Weihnachtskarten bekommen Sie von Ihren Patienten?", schreit er in den Saal. Dann wird er von der Bühne gebuht" liest man im SPIEGEL.
Aber erschreckend, wie lange diese Methode praktiziert wurde,wie durch sie uangepasste Personen für den Rest ihres Lebens ruhig gestellt wurden ( u.a. eine Schwester der Kennedys, vom Vater Jospeh allein entschieden).
Grausamkeit in der Medizin wurde, gerade in der Psychiatrie wurde früher immer praktiziert ( Eusbäder und vieles andere),aber diese Methode wurde in der Neuzeit noch tausendfach angewendet.
Die Menschenverachtung dieses Vorgehens ist so evident. Aber wohl erst aus heutiger Sicht. Es bedurfte langer Zeit,hier die moralischen Maßstäbe zu verändern. Wie sehr sie sich wandeln, ist dabei nicht einmal ausgemacht.
Ich erinnere in meiner Ausbildungszeit ein Mitwirken an Unterbringungsbeschlüssen. Die Menschen, die uns vorgeführt wurden, waren derartig mit Medikamenten vollgepumpt, dass keiner von uns hätte auf Fragen vernünftige Antworten hätte geben können. So konnte der Richter guten Gewissens(?) de weitere Unterbringung anordnen. Ich war seinerzeit entsetzt,habe meine Bedenken vorgetragen, es nützte nichts, aber im Zeugnis stand...zeigt sich sozial engagiert ( was war natürlich als Abwertung gedacht).
Es gut, durch Filme, wie die genannten, wieder darauf hinwiesen zu werden, was für Abgründe Medizin hat.
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