Donnerstag, 3. Oktober 2013
Übernahme
fallstaff, 08:01h
Zum 3.Oktober möchte ich eine eigene Erfahrungen beitragen.Aus der Sicht des Wessis.
Am 3ten Oktober 1990 war ich in einer Kur, tief im Süden der BRD,Bad Krozingen.Ich sah zwar die Feier im Fernsehen,aber es war doch sehr weit weg,nicht nur geographisch.
Dennoch begann ich mich für den Aufbruch sehr zu interessieren.Es war eine sehr spezielle Stimmung, etas wirklich Neues zu wagen. Es wurde eine neue Verfassung entworfen-gewisse Spuren davon kann man in der Verfassung von Brandenburg wiederfinden. Alsbald hieß es, das Grundgesetz habe sich bewährt.Es werde als gesamtdeutsche Verfassung künftig gelten. Damals schrieb ich dazu eine kleine Schrift.Hat sich das Grundgesetz wirklich bewährt? Wie sah es mit Grundrechten und staatsorganisationsrechtlichen Bestimmungen wirklich aus? Wurden sie nicht entweder komplett ignoriert ( Abgeordnetenbesoldung) oder in ihrer Bedeutung doch sehr minimiert,wie viele Grundrechte?
Diese Meinung wollte man aber nicht hören. Jubel war angesagt.
Ein wenig romantisch dachte ich, an dieser Neugestaltung möchte ich mitwirken,bewarb mich in Brandenburg und war fürbaß erstaunt,ohne jede Kontrolle in ein Innenministerium in Potsdam marschieren zu können ( 1990,Braunkohle-und Zweitaktergeruch lag noch über dem Land). Dort fand ich dann nur Beamte des Landes Nordrhein-Westfalen,die zwar selbst dort Karrieren gemacht hatten, die ihnen zu Hause versagt blieben, und die mit der "Buschzulage" zusätzlich vergoldet wurden, aber an einem Aufbruch kein Interesse hatten( sie kamen ja aus dem verkrusteten Westen). Eine Veränderung nach Brandenburg zerschlug sich. Ein Jahr später,immer noch von Mitwirkung an Veränderung träumend, machte ich mach Aschersleben auf ( dort sah es wirklich aus, als sei der Krieg gerade eben erst zu Ende gegangen).NIcht die Immobilie der Hochschule,die war intakt.Da war vorher die Volkspolizei drin gewesen. Dort traf ich nun Beamte aus Niedersachsen.Das gleiche Spiel noch einmal. Alle wichtigen Posten waren mit Personen aus dem Westen besetzt,diejenigen aus dem Osten,soweit sie bleiben konnten,waren herabgestuft.Die Stimmung entsprechend.
Heute unterstütze ich das wunderbare Projekt Klein Jasedow,Zukunftswerk, tief in der Provinz von Mecklenburg-Vorpommern. Und an diesem Tag lese ich Georg Naundorfer,die Hausbackene Diktatur, ein Beitrag aus dem Gefühlsleben eines Kaffeesachsen.
Am 3ten Oktober 1990 war ich in einer Kur, tief im Süden der BRD,Bad Krozingen.Ich sah zwar die Feier im Fernsehen,aber es war doch sehr weit weg,nicht nur geographisch.
Dennoch begann ich mich für den Aufbruch sehr zu interessieren.Es war eine sehr spezielle Stimmung, etas wirklich Neues zu wagen. Es wurde eine neue Verfassung entworfen-gewisse Spuren davon kann man in der Verfassung von Brandenburg wiederfinden. Alsbald hieß es, das Grundgesetz habe sich bewährt.Es werde als gesamtdeutsche Verfassung künftig gelten. Damals schrieb ich dazu eine kleine Schrift.Hat sich das Grundgesetz wirklich bewährt? Wie sah es mit Grundrechten und staatsorganisationsrechtlichen Bestimmungen wirklich aus? Wurden sie nicht entweder komplett ignoriert ( Abgeordnetenbesoldung) oder in ihrer Bedeutung doch sehr minimiert,wie viele Grundrechte?
Diese Meinung wollte man aber nicht hören. Jubel war angesagt.
Ein wenig romantisch dachte ich, an dieser Neugestaltung möchte ich mitwirken,bewarb mich in Brandenburg und war fürbaß erstaunt,ohne jede Kontrolle in ein Innenministerium in Potsdam marschieren zu können ( 1990,Braunkohle-und Zweitaktergeruch lag noch über dem Land). Dort fand ich dann nur Beamte des Landes Nordrhein-Westfalen,die zwar selbst dort Karrieren gemacht hatten, die ihnen zu Hause versagt blieben, und die mit der "Buschzulage" zusätzlich vergoldet wurden, aber an einem Aufbruch kein Interesse hatten( sie kamen ja aus dem verkrusteten Westen). Eine Veränderung nach Brandenburg zerschlug sich. Ein Jahr später,immer noch von Mitwirkung an Veränderung träumend, machte ich mach Aschersleben auf ( dort sah es wirklich aus, als sei der Krieg gerade eben erst zu Ende gegangen).NIcht die Immobilie der Hochschule,die war intakt.Da war vorher die Volkspolizei drin gewesen. Dort traf ich nun Beamte aus Niedersachsen.Das gleiche Spiel noch einmal. Alle wichtigen Posten waren mit Personen aus dem Westen besetzt,diejenigen aus dem Osten,soweit sie bleiben konnten,waren herabgestuft.Die Stimmung entsprechend.
Heute unterstütze ich das wunderbare Projekt Klein Jasedow,Zukunftswerk, tief in der Provinz von Mecklenburg-Vorpommern. Und an diesem Tag lese ich Georg Naundorfer,die Hausbackene Diktatur, ein Beitrag aus dem Gefühlsleben eines Kaffeesachsen.
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