Samstag, 28. September 2013
Menschenwürde! Menschenwürde?
"Die Würde ist das höchste Gut des Menschen. Doch was meinen wir eigentlich, wenn wir von Würde sprechen? Peter Bieris lang erwartetes neues Buch handelt von diesem zentralen Thema unseres Lebens. Mit einem einzigen Begriff ist die menschliche Würde nicht zu fassen. Bieri nähert sich ihr deshalb als Beobachter: An Beispielen aus dem Alltag und der Literatur entwickelt der Philosoph aus der Schweiz eine Vorstellung von Würde, die von unserem Umgang mit anderen und mit uns selbst abhängt. Würde, so stellt sich heraus, ist keine abstrakte Eigenschaft, sondern eine bestimmte Art zu leben. In wunderbar klarer Sprache entwickelt Bieri seine Philosophie: eine wahre Schule des Lebens." so die Verlagsankündigung zum Buch von Peter Bieri"eine Art zu Leben!.

Menschenwürde, voller Pathos dem Grundgesetz an die Spitze gestellt und von Juristen lange gefeiert worden als das höchste Rechtsgut,das keinerlei EWuinschränkungen zuläßt. Sehr schnell wurden aber ganz kleine Brötchen gebacken. Aus der Menschenwürde wurde alles mögliche ausgeklammert,bereits 1970 vom Verfassungsgericht in der ersten Entscheidung zum heimlichen Abhören. Wütend schrieb damals ein konservativer! Staatsrechtslehrer, das Gericht werde künftig wohl nur noch in drittrangigen Fragen auf der Einhaltung der Verfassung bestehen. Nicht nur der Begriff wurde minimiert,sondern auch die absolute Geltung dieser Norm infrage gestellt. Die sog. Rettungsfolter ( was für ein Begriff) soll möglich sein, weil auch die Menschenwürde rechtliche E8nbu0en hinnehmen muß.,
Gibt es ein Rechtsprinzip, das großartiger aufgestellt ist und täglich mehr ignoriert wird als die Menschenwürde? Ich glaube nicht.
Die Achtung des Menschen wird täglich von ansderen Menschen und vom Staat infrage gestellt,ohne dass dies Konsequenzen hätte.Im Gegenteil: wenn ein Beamter moniert,Minizellen für Abschiebehäftlinge verstoßen gegen die Menschenwürde, wird er disziipliniert. Menschenwürde nur nach Maßgabe staatlicher Definition. Das so scheinbar starke Prinzip ist im Alltag entmachtet.Die Beachtung dieses Grundsatzes würde zu einer gänzlich anderen Gesellschaft führen.In diesem Grundsatz steckt viel Utopie drin,aber leider wenig konkrete.

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