Donnerstag, 7. Mai 2015
Nostalgie
""Die abhandene Welt" heißt der Film in Anspielung auf das berühmte Lied von Rückert/Mahler. In der Tat ist vielen Figuren des Films eine ganze Welt abhanden gekommen durch die Lügen der Mutter. Mindestens genauso schwer wiegt aber die Zeit, die dem Zuschauer in den 100 Minuten dieser vergeblich mit Opernarien, klassischem Liedgut und zweitklassigem Bar-Jazz aufgehübschten Posse abhanden kommt." lese ich und denke, wie unterschiedlich doch Wahrnehmungen sind.

Eine gute gebaute Story, eine das Herz berührende Geschichte, Herz und Hirn gleichzeitig.

Dazu eine Truppe großartiger Schauspieler, die Damen singen und es ist nicht peinlich,obwohl sich die Sukowa (nicht zunm ersten Mal) an Schumann und Schubert heranwagt.

Angesichts der Überfülle von Filmen, die nicht diese Qualität haben,kann ich das Abwert-Urteil gar nicht nachvollziehen.

Vielleicht ist es Nostalgie. Gunnar Möller, den kennen jüngere Menschen doch gar nicht.Karin Dor vielleicht noch,aber Gunnar Möller?

Ein Familiengeheimnis aufdecken ist immer schmerzhaft. Ich kann darin Kitsch nicht erkennen, im Gegenteil baut Frau Trotta darin auch urkomische Momente ein, der Kampf der beiden Brüder löst bei der Tochter,nicht nur bei ihr,herzhaftes Lachen aus.

Ich finde diesen Film sehr sehenswert. Dass es solche Filme von diesem Niveau gibt, ist mir ein Trost.

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70
Gedenken,Gedanken an eine dustere Zeit. Das Ende der Schreckensherrschaft mit viel Schrecken,Mord in den letzten Kriegstagen, Vertreibung,massenhaft Selbstmord,Befreiung von Grauensorten,KZs.

Eine wirkliche dustere Zeit.

Erst mit einer gewissen Neugier angegangen. Die Zeit in der ich geboren wurde,noch im Krieg, im Bauch der Mutter die Zeit im Bunker, mit vielen Ängsten um das eigene Leben, das der Kinder und des Mannes erlebt hat.

Vorbewußt, aber doch als Information in den Zellen gespeichert und nun ins Bewußtsein geholt, durch alle die Berichte vertieft. Eine Ahnung vom in den Zellen gespeicherten Schrecken.

Die Vielzahl der Sendungen ist erdrückend. Nunmehr muss ich einen Schlußstrich ziehen. Genug. Es will erst einmal alles verdaut werden.

70...eine so kleine Zeit, das Vergangene noch so nah.

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