Dienstag, 31. Dezember 2013
Richtiges Leben im falschen?!
meint Adorno apodiktisch. "Das geflügelte Wort gilt heute als sein berühmtester Satz"

Zum Jahresende hatte ich mehrfach Gelegenheit darüber nachzudenken:

ein Enkel, nein zwei, erleben den Wahnsinn des Schulsystems,ohne ihm wirklich ausweichen zu können. Ihre Neugier wird weitgehend ausgelöscht, ihre Begabungen weder gesehen noch gefördert. Nein, sie haben irgendeine idiotische Vorgabe zu lernen, die Lehrerinnen fleißig umsetzen. Sie werden tagtäglich in diesem System gekränkt und bekommen ein natürlich abwehrendes Verhältnis zum Lernen.Dort, wo man abgewertet wird, weil man irgendwelchen Richtlinien nicht entspricht, wird man den Ort möglichst zu meiden trachten, aber es geht nicht.
Wie gibt es richtiges Leben im falschen? Die Kinder dem System zu entziehen, ist schwierig und fundamental kaum möglich. Der Staat droht mit Bußgeld und denkt darüber nach, den Eltern die Personensorge zu entziehen.
Ein nicht mehr ganz junge Frau wird durch eine schmerzhafte Trennung an uralte Trauma massiv erinnert, die lange verschüttet waren, weil nicht auszuhalten, mehr die Mutter im Blut von Selbstmordversuchen aufgefunden zu haben, mit ihrer Geistesschwäche über Jahre konfrontiert worden zu sein,hat die Seele überfordert. In einer renommierten Klinik bekommt sie die Bitte, den Rat einer Therapeutin mit, nicht ihr Trauma einzubringen. Es sei im Klinikrahmen nicht heilbar würde in seiner Massivität die Mit-Patienten überfordern. Zugleich den sehr privaten Hinweis, es einmal mit Ayahuasca zu versuchen.Nicht in Deutschland. Da ist die Substanz verboten. Im Gesundheitssystem gibt es KEIN Angebot,von dieser schweren Lebensbeeinträchtigung loszukommen und die Möglichkeit ist in Deutschland verboten.Gibt es ein richtiges Leben im falschen?
Sogar die FAZ berichtet im Dezember über die Wirkung dieser Pflanze:
"Ist das spiritueller Hokuspokus, oder bringt Ayahuasca Erkenntnis und sogar ein Leben ohne Sucht? Zu Besuch in der Entzugsklinik Takiwasi"
Die Frau macht die Erfahrung auf eigene Faust in Holland und wird von dem Trauma vollkommen geheilt.

Ein älterer Herr ist Schmerzpatient. Alle möglichen Medikamente werden ausprobiert, nichts funktioniert, die Schmerztherapeuten ratlos. Was tun, wenn es im legalen System keine Hilfe gibt? Richtiges Leben im falschen? Andere Methoden werden sicher nicht bezahlt( aber die vielen untauglichen, mit teilweise teuren Medikamenten), sind teilweise illegal, THC zum Beispiel.Ohne die äußerst schwierige Prozedur einer amtlichen Gestattung.

Es gibt tausende anderer Beispiele, wo Interessen im Spiel sind, aber nicht Vernunft waltet und Menschlichkeit auch nicht. Dem Verpackungswahnsinn zu entrinnen ist nicht leicht, einem verwalteten Sterben, einer zerstörten Umwelt,überall ist man eingebunden, diesem Unsinn zu entrinnen geht gar nicht oder erfordert ungeheuren Aufwanss.

Ende dieses Jahres wird der Soziologe Rosa von der Süddeutschen interviewt und meint, eine " Revolution" sei notwendig. Nun, das ursprüngliche Interview war angeblich 47 Seiten lang. Vielleicht hat sich Rosa da ausführlicher geäußert? Mit dem verkürzten Hinweis auf "Revolution" verweist man Veränderung in den Bereich der Utopie. "Revolution" in Deutschland?
Auf diese Weise könnte man zu dem deprimierenden Beginn, es gebe kein richtiges Leben im falschen, zurückkehren, weil nur eine utopische Revolution abhelfen könne; also keine Abhilfe?

Doch, es sollten Inseln des Richtigen geschaffen werden. Wo fundamental anders gelernt wird, wo Heilmethoden angewendet, die helfen, wo Werte im Vordergrund stehen, die Menschen wachsen lassen und nicht kaputtmachen. Solche Inseln gibt es bereits. Sie könnten sich vermehren und sollten die Möglichkeiten nutzen, die heute in der vernetzen Moderne möglich sind. zB: http://www.autoorganisation.org/wiki/Anders_Leben/Wohnen/Kommunen

Wenn selbst die ARD in ihrer Woche über Glück Anke Engelke über ein solches Projekt,Tempelhof, berichten läßt, ist nicht alle Hoffnung verloren.

In diesem Sinne nach 2014!

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