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Mittwoch, 27. November 2013
Palliativ
fallstaff, 18:25h
Heute las ich einen Artikel von Borasio im Kursbuch 172 über gutes Leben.
Im Interview hatte er gesagt: " Die Gleichsetzung von Palliativmedizin und Schmerztherapie macht aus fachlicher Sicht keinen Sinn. Nur ein Sechstel der Palliativbetreuung ist Schmerztherapie. Und nur ein Viertel der Bevölkerung stirbt an Krebs, Trotzdem versuchen Anästhesisten und Onkologen überall in Deutschland, die Palliativmedizin als Bestandteil ihres jeweiligen Fachs zu definieren. Damit wird man aber den Bedürfnissen schwerstkranker und sterbender Menschen nicht gerecht. Palliativmedizin ist ein eigenständiges Fach mit dem breitesten Patientenspektrum der gesamten Medizin - nur vergleichbar mit der Allgemeinmedizin."
Der Machtkamp
f geht mal wieder, es ist keine Überraschung um Geld. Die Industrie hat teuerste Mittel entwickelt, das Leben von Menschen eine kurze Zeit zu verlängern, allerdings mit erheblichen Nebenwirkungen. Wenn die Schmerztherapeuten das Sagen haben, ist das Entscheidung für diese Variante. Borasio zeigt im eben genannten Artikel auf, welche ungeheuren Kosten ein derartiges Vorgehen mit sich bringt,zugleich für die Patienten aber ein mehr an Leiden.
In einem anderen Interview sagt er:"Die Palliativmedizin ist da, um Räume zu schaffen, wie es die grosse englische Ärztin und Begründerin der Hospizbewegung Cicely Saunders ausdrückte. Unsere Aufgabe ist es, Hindernisse wegzunehmen, die zwischen dem Menschen und seinem eigenen Tod stehen. Wir sind also weniger Sterbebegleiter, vielmehr Hebammen für das Sterben. Aber was die Menschen dann mit diesem Raum machen, ist nicht unsere, sondern ihre Verantwortung. Es sollte keinen Leistungsdruck beim Sterben geben. Es gibt Menschen, die verbittert gelebt haben und verbittert sterben. Das tut einem zwar in der Seele weh, aber es ist trotzdem ihr Leben und ihr Tod gewesen. Das sollte man nicht geringer schätzen als den Tod von jemandem, der ein gutes Leben hatte, weil er vielleicht mehr Glück hatte, und der friedlich im Kreise seiner Lieben stirbt. Der eine Tod ist nicht „besser“ als der andere."
Es geht um die Humanität im Umgang mit dem Sterbenden. Mit größter Mühe wurde ein solcher Ansatz des Umgangs mit dem Sterbenden bewahrt, weil die Interessen der Medizin-und Pharmaindustrie in eine andere Richtung gehen.
Es ist schon ein Skandal, dass ungehemmtes Erwerbsstreben nicht einmal vor dieser letzten Phase eines Menschen halt machen und man mit dem Sterben das dicke Geschäft machen will, nicht nur auf Kosten der Gemeinschaft, sondern auch zu Lasten des Sterbenden, weil die Medikamente, so Borasio, die das Leben verlängern ( meist nur um kurze Zeit) erhebliche Nebenwirkungen haben.
Er selbst sagt über seine Tätigkeit."Viele Patienten und Familien haben sich unserem Team anvertraut und uns mitgenommen in ihr Leben und ihr Sterben, womit sie uns alle unglaublich bereicherten. Ich betrachte mich als sehr privilegiert."
Der Sterbeprozeß als ein solcher der Erfahrung und Liebe.
Im Interview hatte er gesagt: " Die Gleichsetzung von Palliativmedizin und Schmerztherapie macht aus fachlicher Sicht keinen Sinn. Nur ein Sechstel der Palliativbetreuung ist Schmerztherapie. Und nur ein Viertel der Bevölkerung stirbt an Krebs, Trotzdem versuchen Anästhesisten und Onkologen überall in Deutschland, die Palliativmedizin als Bestandteil ihres jeweiligen Fachs zu definieren. Damit wird man aber den Bedürfnissen schwerstkranker und sterbender Menschen nicht gerecht. Palliativmedizin ist ein eigenständiges Fach mit dem breitesten Patientenspektrum der gesamten Medizin - nur vergleichbar mit der Allgemeinmedizin."
Der Machtkamp
f geht mal wieder, es ist keine Überraschung um Geld. Die Industrie hat teuerste Mittel entwickelt, das Leben von Menschen eine kurze Zeit zu verlängern, allerdings mit erheblichen Nebenwirkungen. Wenn die Schmerztherapeuten das Sagen haben, ist das Entscheidung für diese Variante. Borasio zeigt im eben genannten Artikel auf, welche ungeheuren Kosten ein derartiges Vorgehen mit sich bringt,zugleich für die Patienten aber ein mehr an Leiden.
In einem anderen Interview sagt er:"Die Palliativmedizin ist da, um Räume zu schaffen, wie es die grosse englische Ärztin und Begründerin der Hospizbewegung Cicely Saunders ausdrückte. Unsere Aufgabe ist es, Hindernisse wegzunehmen, die zwischen dem Menschen und seinem eigenen Tod stehen. Wir sind also weniger Sterbebegleiter, vielmehr Hebammen für das Sterben. Aber was die Menschen dann mit diesem Raum machen, ist nicht unsere, sondern ihre Verantwortung. Es sollte keinen Leistungsdruck beim Sterben geben. Es gibt Menschen, die verbittert gelebt haben und verbittert sterben. Das tut einem zwar in der Seele weh, aber es ist trotzdem ihr Leben und ihr Tod gewesen. Das sollte man nicht geringer schätzen als den Tod von jemandem, der ein gutes Leben hatte, weil er vielleicht mehr Glück hatte, und der friedlich im Kreise seiner Lieben stirbt. Der eine Tod ist nicht „besser“ als der andere."
Es geht um die Humanität im Umgang mit dem Sterbenden. Mit größter Mühe wurde ein solcher Ansatz des Umgangs mit dem Sterbenden bewahrt, weil die Interessen der Medizin-und Pharmaindustrie in eine andere Richtung gehen.
Es ist schon ein Skandal, dass ungehemmtes Erwerbsstreben nicht einmal vor dieser letzten Phase eines Menschen halt machen und man mit dem Sterben das dicke Geschäft machen will, nicht nur auf Kosten der Gemeinschaft, sondern auch zu Lasten des Sterbenden, weil die Medikamente, so Borasio, die das Leben verlängern ( meist nur um kurze Zeit) erhebliche Nebenwirkungen haben.
Er selbst sagt über seine Tätigkeit."Viele Patienten und Familien haben sich unserem Team anvertraut und uns mitgenommen in ihr Leben und ihr Sterben, womit sie uns alle unglaublich bereicherten. Ich betrachte mich als sehr privilegiert."
Der Sterbeprozeß als ein solcher der Erfahrung und Liebe.
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